Gelebte Vielfalt.

Gelebte Vielfalt.

Vom Winterweizen bis zum Rhabarber: Alle unsere Halm- und Blattfrüchte sind Teil einer gesunden Fruchtfolge, die natürliche Kreisläufe unterstützt und nährstoffreiche Böden fördert. 

Getreide und andere Halmfrüchte

Getreide sind Gräser und gehören zu den sogenannten Halmfrüchten. Ihren Namen haben sie von der am Halm wachsenden Frucht. Die verschiedenen Getreidearten sind landwirtschaftlich kultivierte, einjährige Pflanzen. Ein hoher Nährwert und gute Lagereigenschaften machen Getreide zu einem der wichtigsten Nahrungsmittel für Mensch und Tier.

Raps, Rüben und andere Blattfrüchte

Blattfrüchte sind Nutzpflanzen mit einem hohen Blattanteil. Zu ihnen zählen Hackfrüchte wie Kartoffeln oder Rüben, Hülsenfrüchte – auch Leguminosen genannt – wie Erbsen oder Bohnen und Ölpflanzen wie Raps oder Sonnenblumen. Durch ihre bodenverbessernde Wirkung sind Blattfrüchte eine gute Vorfrucht in der Fruchtfolge.

Sonderkulturen

Sonderkulturen weisen Besonderheiten auf – d.h. sie wachsen nur unter bestimmten Standortbedingungen. Darüber hinaus sind sie oft besonders arbeitsintensiv, vielfach vor allem in Handarbeit, und in ihrem Anbau mit höheren Kosten verbunden.

Dinkel

Dinkel (Triticum spelta) ist nah verwandt mit Weichweizen. Seine Halme sind aber meist länger und dadurch weniger standfest. Das Dinkelkorn reift in einer fest geschlossenen Hülle, der so genannten Spelze. Sie schützt das Korn vor Nässe, Kälte und Schädlingen. Nach dem Dreschen werden die Körner in einem zusätzlichen Arbeitsschritt von den Spelzen getrennt.

Dinkel ist anspruchsloser als Weizen. Er ist robust und kommt auch mit nährstoffarmen Böden gut zurecht. Es gibt Sommersorten, in der Regel wird er aber als Wintergetreide angebaut. Bei Dinkel werden nicht einzelne Körner ausgesät, sondern ganze Ährenteile – so genannte Vesen –, die zwei bis drei bespelzte Körner enthalten. Für die Spätsaat bis in den Dezember ist Dinkel ausgesprochen geeignet. Die Ertragserwartungen sind dann allerdings geringer.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
ca. 50 Körner / Ähre, unbegrannt, Spelz
Anbauumfang (Durchschnitt)
168 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Anfang – Mitte Oktober
Zeitpunkt der Ernte
Mitte Juli – Mitte August
Bevorzugte Bodenstruktur
alle Lagen außer sandige Böden
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Mühlen / Dinkelmehl
Übersicht

Durum

Durum (Triticum durum) – besser unter dem Namen Hartweizen bekannt – hat nach Weichweizen die weltwirtschaftlich nächstgrößte Bedeutung. Die unbegrannte, im Vergleich zu anderem Getreide mehr rundliche Ähre wird bis zu 6 cm lang. Die Körner des Durumweizens sind sehr hart und glasig gelb. Die Befruchtung erfolgt sowohl durch Selbstbestäubung als auch durch Fremdbestäubung.

In der Regel erfolgt der Anbau von Durumweizen als Sommergetreide. Er ist besonders für tiefgründige, nährstoffreiche Böden geeignet. Sommerdurum benötigt im Frühjahr ausreichend Wärme und Niederschlag, um genug Triebe für einen guten Ertrag zu bilden. Da der Standort Plaußig diese Voraussetzungen nicht erfüllt, erproben wir den Anbau von Winterdurum.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
ca. 25 Körner / Ähre, kurze Grannen
Anbauumfang (Durchschnitt)
139 ha
Zeitpunkt der Aussaat
September – Oktober
Zeitpunkt der Ernte
Ende Juli – Mitte August
Bevorzugte Bodenstruktur
fruchtbare, leicht erwärmbare Böden
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Mühlen / Hartweizenmehl, für die Pastaproduktion
Übersicht

Gerste

Gerste (Hordeum vulgare) ist neben Weizen die wohl älteste kultivierte Getreideart. Der Fruchtstand ist eine Ähre mit langen Grannen. Je nach Anordnung der einzelnen Ährchen unterscheidet man zwei- und mehrzeilige Gerstenarten, die jeweils eine unterschiedliche Zahl von Körnern ausbilden. Dabei handelt es sich bei zweizeiligen Formen meist um Sommergerste, bei mehrzeiligen meist um Wintergerste. Das von den Spelzen fest umhüllte Korn muss geschält werden. Gerste gehört zu den Selbstbefruchtern.

Am besten wächst Gerste in gemäßigtem Klima auf fruchtbaren, tiefgründigen Lehmböden. Wintergerste liefert bessere Erträge als Sommergerste. Sie ist die Wintergetreideart mit der geringsten Frostverträglichkeit. Dafür ist Wintergerste gegenüber Hitze toleranter. Eine Eigenschaft, die sie für den Standort Plaußig mit seinen vielen Sonnenstunden zu einer idealen Ergänzung der Fruchtfolge macht.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
25-40 Körner / Ähre, anliegende Grannen
Anbauumfang (Durchschnitt)
165 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Ende September – Mitte Oktober
Zeitpunkt der Ernte
Ende Juni – Anfang Juli
Bevorzugte Bodenstruktur
Böden ohne hohe Frostgefährdung
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Futtergetreide
Übersicht

Hafer

Hafer (Avena sativa) ist bezüglich seiner Wuchsform sehr leicht von anderen Getreidearten zu unterscheiden. Die Pflanze besitzt keine Ähren mit mehr oder weniger langen Grannen. Einzelne Körner werden in einer vielfach verzweigten Rispe ausgebildet, die sich im Verlauf des Wachstums nach unten neiget. Seine Körner sind – wie auch beim Dinkel – von einer Spelze umhüllt. Diese muss nach der Ernte in einem separaten Arbeitsschritt mit einer Schälmühle vom Korn getrennt werden.

Hafer hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Da er nicht so ertragreich und nicht so einfach zu ernten ist wie Ährengetreide, schenkte man ihm lange nur wenig Beachtung. Als Nahrungsmittel ist er jedoch glutenarm und deutlich nährstoffreicher als die meisten anderen Getreidesorten. Darüber hinaus ist Hafer eine robuste Getreideart, sofern die Wasserverfügbarkeit gegeben ist. Er kann sinnvoll in nachhaltigen Fruchtfolgen eingesetzt werden, da er durch sein gut entwickeltes Wurzelwerk zur Erholung des Ackerbodens beiträgt.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
30 – 40 Körner / Rispe
Anbauumfang (Durchschnitt)
90 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Ende Februar – Mitte März
Zeitpunkt der Ernte
Mitte August – Anfang September
Bevorzugte Bodenstruktur
hohe Verträglichkeit mit allen Lagen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Schälhafer / Mühlen / Haferflocken für Humanernährung
Übersicht

Mais

Mais (Zea mays) ist eine einjährige, 1,5 bis 2,5 m hohe, breitblättrige, zu den Süßgräsern gehörende Pflanze mit markhaltigem Halm. Er unterscheidet sich botanisch von anderen Getreidearten dadurch, dass männliche und weibliche Blüten getrennt auf derselben Pflanze vorkommen. Die männlichen rispenförmigen Blütenstände befinden sich am oberen Ende des Halms. Die weiblichen Blütenstände wachsen in den Blattachseln. Der kolbenförmige Fruchtstand trägt zur Reifezeit die Maiskörner.

Der Anbau von Mais bringt hohe Erträge. Er ist neben Sommergerste das bedeutendste Sommergetreide. Seine Ansprüche an die Bodenqualität sind niedrig, sein Wasserbedarf eher gering. Günstig sind trockene, heiße Standorte mit viel Licht. Zur Keimung benötigt Mais Bodentemperaturen über 8° C. In getreidebetonten Fruchtfolgen ist Mais ein wichtiges Glied, weil er bestimmte Krankheiten der Hauptgetreidearten nicht auf die Folgekultur überträgt. Darüber hinaus verbessert er durch seine lange Vegetationsdauer und gute Bodenbeschattung die Bodenstruktur.

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
145 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Mitte April – Anfang Mai
Zeitpunkt der Ernte
Mitte September – Mitte Oktober
Bevorzugte Bodenstruktur
hohe Verträglichkeit mit allen Lagen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Körner- und Silomais / Viehfutter
Übersicht

Roggen

Roggen (Secale cereale) ist die vermutlich jüngste kultivierte Getreideart. Seine Ähren bestehen aus meist zweiblütigen Ährchen und sind begrannt. Im Gegensatz zu anderen Getreidearten ist Roggen Fremdbefruchter und benötigt zur Befruchtung den Blütenstaub von Nachbarpflanzen. Die Fremdbefruchtung macht Roggen aber auch anfällig für Nässe und Kälte. Sie können ein gleichmäßiges Abblühen des Bestandes verhindern und dazu führen, dass einzelne Blüten steril bleiben und keine Körner ausbilden.

Roggen wird in der Regel als Winterform angebaut. Er ist sehr anpassungsfähig, bis -25° C winterfest, kommt mit wenig Wärme aus und wächst auch auf sandigen, trockenen Böden. Ebenso ist Roggen gegen Pilzkrankheiten und tierische Schädlinge widerstandsfähig. Bei Saat-Gut Plaußig werden Hybridsorten angebaut, also besonders vitale und ertragreiche Zuchtsorten.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
50-60 Körner / Ähre, abstehende Grannen
Anbauumfang (Durchschnitt)
165 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Mitte September – Mitte Oktober
Zeitpunkt der Ernte
Mitte Juli – Mitte August
Bevorzugte Bodenstruktur
hohe Verträglichkeit mit allen Lagen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Mühlen / Roggenmehl
Übersicht

Erbsen

Erbsen (Pisum) werden in Deutschland als violettblütiger Grünfuttertyp und als weißblütiger Korntyp angebaut. Sie zählen zur Familie der Hülsenfrüchtler. Es sind einjährige, sich selbst befruchtende, am Boden wachsende oder rankende Pflanzen. Die Blüten entwickeln 3 bis 8 cm lange Hülsen, die sich bei der Reife öffnen und bis zu 8 Samen enthalten.

Für die Körnernutzung – zum menschlichen Verzehr oder als Tierfutter – dient nur der so genannte Korntyp. Am besten wachsen Erbsen auf humusreichen, tiefgründigen Böden. Sie binden Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden damit an. Daher haben sie einen hohen Wert als Vorfrucht und stehen in der Fruchtfolge oft vor Getreide. Erbsen sind mit sich selbst unverträglich, werden also erst nach längeren Anbaupausen auf demselben Feld angebaut.

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
50 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Oktober bzw. Februar / März
Zeitpunkt der Ernte
August
Bevorzugte Bodenstruktur
tiefgründige, humusreiche Lehmund Lössböden
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Viehfutter
Übersicht

Rhabarber

Rhabarber (Rheum rhabarbarum) ist eine Pflanze aus der Familie der Knöterichgewächse. Sie wird in mehrjähriger Kultur angebaut. Unterirdisch bildet der Rhabarber zunächst eine Knolle, dann Rhizome, in denen Nährstoffe gespeichert werden und über die die Wasseraufnahme erfolgt. Oberirdisch entwickelt er bis zu 70 cm lange Blattstiele mit großen grünen Laubblättern. Für die rote Farbe des Blattstiels sind Anthocyane verantwortlich. Das Rot variiert sortenbedingt.

Die Ernte erfolgt ab dem zweiten  Jahr nach der Pflanzung. Bis zu acht Ernten sind möglich. Geerntet wird nur mit der Hand, verarbeitet werden die Blattstiele, die teils sehr großen Blätter verbleiben auf dem Feld. Traditionelles Ernteende ist der Johannistag (24.6.), ähnlich wie beim Spargel, danach benötigt die Pflanze eine Ruhezeit, um Nährstoffe einzulagern. Die Blütenstiele müssen regelmäßig entfernt werden, dies steigert die Ertragsfähigkeit.

Die Unkrautreduzierung erfolgt mechanisch mit einem Kleinschlepper und angebauter Hacke und Fräse, oft auch mit der Hand. Rhabarber ist robust gegenüber Schädlingen und Krankheiten, hat aber einen sehr hohen Wasserbedarf.

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
1,5 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Mitte März bis Mitte April sowie Ende September bis Anfang Oktober
Zeitpunkt der Ernte
Mitte Mai bis Ende Juni
Bevorzugte Bodenstruktur
tiefgründig, hohes Wasserspeichervermögen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Frischware, Saftschorle
Übersicht

Triticale

Triticale (Triticosecale) ist eine Kreuzung aus Weizen und Roggen, bei der die guten Ertragseigenschaften des Weizens mit der Anspruchslosigkeit und Winterhärte des Roggens kombiniert werden. Die einzelnen Sorten können sich stark unterscheiden. Im Feldbestand ähneln manche Sorten eher Weizen, andere eher Roggen. Triticale ist Selbstbefruchter, wobei ein Fremdbefruchtungsgrad von bis zu 40 % angenommen wird.

Zum Anbau sind alle Böden geeignet, ausgenommen besonders trockene Lagen. Die gute Winterfestigkeit macht auch eine sehr späte Aussaat möglich. An die Vorfrucht stellt Triticale keine hohen Ansprüche. Triticale wird fast ausschließlich als Futtergetreide vermarktet. Der Anbau spielt wegen der geringen Nachfrage aber nur eine untergeordnete Rolle.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
ca. 60 Körner / Ähre, anliegende Grannen
Anbauumfang (Durchschnitt)
35 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Ende September – Mitte November
Zeitpunkt der Ernte
Mitte Juli – Ende August
Bevorzugte Bodenstruktur
hohe Verträglichkeit mit allen Lagen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Futtergetreide
Übersicht

Grünland

Als Grünland wird die landwirtschaftlich genutzte offene Flur bezeichnet. Hier wachsen Gräser, Kräuter und Hülsenfrüchtler in Dauerkultur. Je intensiver die Flächen bewirtschaftet werden, desto geringer ist die Vielfalt der botanischen Arten. Bodenqualität und Klima spielen für Wachstum und Pflanzenentwicklung die entscheidende Rolle. Nasse und feuchte Standorte erschweren die Nutzung.

Grünlandflächen, die beweidet und regelmäßig gemäht werden und damit Viehfutter liefern, nennt man Mähweide. Die meisten der Mähweiden von Saat-Gut-Plaußig liegen in der Parthenaue zwischen Thekla und Seegeritz. Sie werden nicht gedüngt, Herbizide nur selektiv eingesetzt. Da wir keine eigene Tierhaltung haben, werden die Flächen von Viehhaltern der Umgebung bewirtschaftet.

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
50 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Zeitpunkt der Ernte
Frühjahr – Herbst
Bevorzugte Bodenstruktur
hohe Verträglichkeit mit allen Lagen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Viehfutter
Übersicht

Kleegras

Kleegras ist ein Gemenge aus Gras- und Kleesorten, bei uns in der Regel eine Mischung aus Weißklee und Deutschem Weidelgras.  Kleegras gilt im biologischen Ackerbau als „Motor der Fruchtfolge“, d. h. über die ein- bis zweijährige Nutzung werden Nährstoffe und Bodenleben für die gesamte Fruchtfolge gespeichert und gefördert.

Klee und andere Leguminosen können mit Hilfe der Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft im Boden fixieren. Sie sorgen somit für eine stabile Nährstoffversorgung des Bodens. Dies ist besonders im biologischen Anbau wichtig, der ohne mineralischen Dünger auskommen muss und auch weniger organischen Dünger zu Verfügung hat. Damit die Knöllchenbakterien ihre Arbeit verrichten können, muss Kleegras regelmäßig geschnitten und abgeerntet werden. Das Erntegut kann kompostiert werden oder dient in einer Biogasanlage als Grundlage für die biologische Gas- und Stromproduktion. Reststoffe aus diesem Verfahren, der sogenannte Gärrest, ist ein weitere wichtiger Nährstofflieferant und kann wieder auf den Feldern ausgebracht werden.

Ein möglicher nicht so ertragreicher dritter und vierter Schnitt kann durch die Beweidung mit Schafen „veredelt“ werden, indem der ausgeschiedene Kot als Mehrnährstoffdünger auf der Fläche verbleibt. Leguminosen und Gräser verbessern durch ihre intensive Durchwurzelung das Bodengefüge. Sie können Bodenverdichtungen aufbrechen. Kleegras hat eine unkrautunterdrückende Wirkung vor allem auf die Distel. 
 

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
23 ha
Zeitpunkt der Aussaat
März, als Untersaat, nach Aberntung der Hauptfrucht mehrmalige Nutzung für etwa 1,5 Jahre
Zeitpunkt der Ernte
1-3 Schnitte im auf die Aussaat folgenden Jahr
Bevorzugte Bodenstruktur
alle Böden
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Kompost, Substrat für die Biogasanlage, Nährstoffspeicherung, Humusbildung, Verbesserung der Bodenstruktur, Unkrautunterdrückung, Beweidung mit Schafen
Übersicht

Weizen

Weizen (Triticum) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Pflanzenarten der Süßgräser. Die weltwirtschaftlich wichtigste Weizenart ist der Weichweizen (Triticum aestivum) – auch Brotweizen oder Saatweizen genannt. Er kommt als winterharte Form und als Sommerform vor. Der Fruchtstand ist bei den meisten Sorten eine unbegrannte Ähre, die eine Länge von 6 bis 12 cm erreicht. Weizen ist Selbstbefruchter, das heißt die Befruchtung erfolgt durch Bestäubung in der eigenen Blüte.

Boden und Klima gegenüber ist Weichweizen anspruchsvoller als andere Getreidearten. Die dominierende und ertragreichste Kultur des Anbauplans von Saat-Gut Plaußig ist Winterweizen. Zurzeit bauen wir vier bis sieben Sorten an. Das vielfältige Sortenspektrum ermöglicht es dabei, die für jeden Standort und Saatzeitpunkt am besten angepasste Sorte anzubauen.

Steckbrief

Erkennungsmerkmal
ca. 35-45 Körner / Ähre, unbegrannt
Anbauumfang (Durchschnitt)
629 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Mitte September – Mitte November
Zeitpunkt der Ernte
Mitte Juli – Ende August
Bevorzugte Bodenstruktur
nährstoffreiche, tiefgründige Böden
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Mühlen / Weizenmehl
Übersicht

Raps

Raps (Brassica napus) gehört zur Familie der Kreuzblütler und ist daher eng verwandt mit Kohl, Senf oder Steckrüben. Die einjährigen Rapspflanzen werden bis über 150 cm hoch. Charakteristisch sind die gelben Blütentrauben und der intensive Geruch. Bei Raps kommen sowohl Selbstbestäubung als auch Fremdbestäubung durch Wind und Insekten vor. Nach der Befruchtung bildet etwa die Hälfte der Blüten Schoten aus, die ölhaltige Früchte in Form von kleinen schwarzen Körnern enthalten.

Raps wird überwiegend als Winterraps, aber auch als Sommerraps angebaut. Als Pfahlwurzler – also mit senkrecht in die Erde wachsender Wurzel – benötigt Raps tiefgründige Böden ohne Verdichtungen. Unter diesen Voraussetzungen kann die Wurzel bis zu 2 m in den Boden wachsen und so die Pflanze auch bei extremer Trockenheit noch mit Wasser versorgen. In der Fruchtfolge nimmt Raps eine wichtige Stellung ein. Als Vorfrucht bewirkt Winterraps bessere Erträge bei Getreide.

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
631 ha
Zeitpunkt der Aussaat
Mitte August – Anfang September
Zeitpunkt der Ernte
ab Mitte Juli
Bevorzugte Bodenstruktur
tiefgründige Böden ohne Verdichtungen
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Ölmühlen / Speiseöl bzw. Biokraftstoff
Übersicht

Zuckerrübe

Zuckerrüben (Beta vulgaris) gehören zur Familie der Gänsefußgewächse, zu der auch die Futterrübe, Spinat oder Rote Beete zählen. Die Zuckerrübe ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Wachstumsjahr entwickelt sie eine oberirdische Blattrosette und die zu einem Rübenkörper verdickte Wurzel, aus der sich im zweiten Jahr der Samenträger bildet. In der Rübe werden Nährstoffe, vor allem Zucker, gespeichert. Zuckerrüben werden im ersten Jahr geerntet, wenn ihr Zuckergehalt am höchsten ist.

Zuckerrüben stellen hohe Ansprüche an den Standort. Optimal sind ein warmes Klima mit viel Sonne und tiefe, humusreiche Böden mit gutem Wasserspeichervermögen. Zuckerrüben sollten höchstens jedes vierte oder fünfte Jahr auf demselben Feld angebaut werden. Als Vorfrucht eignen sich alle Getreidearten. In der Fruchtfolge wird nach Zuckerrüben meist Winterweizen angebaut.

Steckbrief

Anbauumfang (Durchschnitt)
100 ha
Zeitpunkt der Aussaat
März / April
Zeitpunkt der Ernte
Mitte September – Mitte Dezember
Bevorzugte Bodenstruktur
tiefgründige, humose Böden mit guter Wasserverfügbarkeit
Vermarktungswege / Weiterverarbeitung
Zuckerfabriken / Zucker, Biogas- & Ethanolproduktion
Übersicht