Ein Feld, ein Jahr.

Ein Feld, ein Jahr.

Von vor der Aussaat – bis nach der Ernte. So bewirtschaften wir Boden, Saat und Kulturen für ein erfolgreiches Erntejahr.

Das Erntejahr

  • Ernte

    Die meisten von uns angebauten Kulturen werden von Ende Juni bis Ende August geerntet. Da die Produkte bei Nässe leicht verderben, können wir nur bei trockenem Wetter ernten. Getreide- oder Rapsstroh bleiben in der Regel als organischer Dünger auf dem Feld. Sobald ein Schlag abgeerntet ist, werden die Feldränder gemulcht – das heißt, der Pflanzenbewuchs wird zerkleinert und das Aussamen von Unkräutern verhindert. Eine sorgfältige Ausführung dieser Arbeitsgänge legt den Grundstein für die nächste Ernte.

    Ernte: Bild 1
  • Stoppelbearbeitung

    Nach der Ernte wird der Boden in einer Tiefe von maximal 3 cm mit einer Kurzscheibenegge oder einem Grubber umgebrochen. Die Wasserverdunstung aus dem Boden wird dadurch unterbrochen und das Austrocknen des Bodens verhindert. Körner, die nicht geerntet werden konnten, sowie Unkrautsamen keimen aus und bilden kleine Pflanzen.

    Stoppelbearbeitung: Bild 1
  • Grundbodenbearbeitung

    Der Boden wird mit einem Grubber in einer Tiefe von 8-20 cm gemischt und gelockert. Dadurch wird ein günstiges Verhältnis zwischen luft- und wasserführenden Hohlräumen hergestellt. Die nach der Stoppelbearbeitung gekeimten Pflanzen sowie das gehäckselte Stroh werden in den Boden eingemischt.

    Grundbodenbearbeitung: Bild 1
  • Pflügen

    Mit dem Pflug wird der Boden in einer Tiefe von etwa 25 cm bearbeitet und komplett gewendet. Es entsteht eine gleichmäßig gelockerte Bodenstruktur, in der die Pflanzen beste Wachstumsvoraussetzungen vorfinden. Ein Packer sorgt für eine leichte Rückverfestigung des Bodens und erhöht so die Wasserverfügbarkeit. Durch den Pflugeinsatz kann der Gebrauch von chemischen Pflanzenschutzmitteln verringert werden. So oft wie möglich verzichten wir aber auf den Pflug und lockern den Boden nur in den oberen 3-15 cm.

    Pflügen: Bild 1
  • Aussaat

    Winterkulturen werden zwischen August und November gesät, Sommerkulturen ab Ende Februar. Ein trockenes, feinkrümeliges Saatbett ist wichtig für das Wachstum der meisten Kulturen. Für ein zügiges Jugendwachstum sind außerdem Bodentemperaturen ab 8 °C vorteilhaft. Den optimalen Saatzeitpunkt kontrollieren wir mit einem speziellen Bodenthermometer.

    Aussaat: Bild 1
  • Düngung

    Die Düngung sichert die ausreichende Ernährung der Pflanzen während der gesamten Wachstumsperiode. Verschiedene Düngerarten und -sorten garantieren die Versorgung mit den jeweils benötigten Nährstoffen. Fester, meist körniger Dünger wird mit dem Düngerstreuer ausgebracht, Flüssigdünger durch die Pflanzenschutzmaschinen. Wie wir düngen, basiert auf den Ergebnissen regelmäßiger Bodenuntersuchungen und teilt sich in natürlich integriert und biologisch.

    Natürlich integriert düngen wir mit einer Mischung aus organischem und mineralischem Dünger. Die Ausbringmenge ergibt sich aus dem gemessenen Bedarf der Pflanzen sowie gesetzlichen Vorschriften. Mit dem Anbau von Kleegras speichern wir außerdem Stickstoff – den Hauptnährstoff der Pflanzen – im Boden.

    Im biologischen Landbau verwenden wir ausschließlich organische Düngemittel, die aus biologisch zertifizierten Betrieben stammen. Ihre Ausbringmenge ist ebenfalls gesetzlich begrenzt.

    Düngung: Bild 1
  • Pflanzenschutz

    Eine angepasste Fruchtfolge, die richtige Sortenwahl und eine sorgfältige Bearbeitung des Bodens sind die Voraussetzungen, mit denen wir den Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel im natürlich integrierten Landbau so gering wie möglich halten.  

    Alle Maßnahmen zum Pflanzenschutz werden intensiv geplant und erst nach genauer Abwägung findet eine Behandlung mit den entsprechenden Mitteln statt. Zunehmend setzen wir dabei auf eine Kombination von mechanischem Striegel und Hacke mit einer anschließenden, punktuell chemischen Behandlung. Die Behandlung von Pilzkrankheiten und die Schädlingsabwehr erfolgen jedoch ausschließlich mit chemisch-synthetischen Mitteln.

    Im biologischen Landbau bekämpfen wir Unkraut ausschließlich mechanisch mit Striegel, Hacke oder mit der Hand. Obwohl es natürlich gewonnene Fungizide und Insektizide gibt, die im biologischen Anbau erlaubt sind, setzen wir sie nicht ein. Ähnlich wie chemische Pflanzenschutzmittel können auch sie andere Organismen schädigen, werden schwer abgebaut und reichern sich dadurch in der Umwelt an.

    Den Wetterextremen des Klimawandels – wie z.B. sinkenden Jahresniederschlagsmengen, langen Trockenperioden und starker Hitze – begegnen wir, indem wir die Auswahl unserer Kulturen an die herrschenden Bedingungen anpassen und so schonend arbeiten, dass wir die Pflanzen nicht zusätzlich belasten.

    Pflanzenschutz: Bild 1
    Pflanzenschutz: Bild 2
  • Reparatur und Wartung

    Ein Großteil der Reparaturen und Wartungsarbeiten an Maschinen, Geräten und Gebäuden wird in der betriebseigenen Werkstatt erledigt – hauptsächlich in den Wintermonaten. Unsere Mitarbeitenden besuchen dazu entsprechende Fortbildungen. Neben landwirtschaftlichen Fachkräften beschäftigen wir auch einen Fachmann für Kfz-Elektrik und zwei Maurer.

    Reparatur und Wartung: Bild 1
  • Gehölzpflege und Heckenschnitt

    Im Winter betreiben wir verstärkt Landschaftspflege. Zum Betrieb gehören etwa 20 ha Baum- und Strauchhecken sowie Baumreihen an diversen Bachläufen und Feldrändern. Bäume und Hecken müssen regelmäßig verschnitten werden. Überalterte und tote Gewächse werden entfernt, wenn sie andere Pflanzen im Wachstum behindern. Bei größeren Projekten arbeiten wir mit dem Landschaftspflegeverband Nordwestsachsen und Leipziger Land zusammen.

    Gehölzpflege und Heckenschnitt: Bild 1
  • Grünlandpflege

    Die Grünlandbewirtschaftung erfolgt bei Saat-Gut Plaußig biologisch. Das heißt, es wird auf den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verzichtet. Wir nutzen die Wiesen und Weiden zur Produktion von hochwertigem Heu und Silage zur Verfütterung für Tierhalter in der Umgebung. Weitere im Jahr aufwachsende Grasbestände beweiden wir mit Schafen und „veredeln“ so das Grünfutter, indem wir die Ausscheidungen der Tiere als organischen Dünger direkt auf der Fläche belassen. In sehr guten, feuchten Jahren nutzen wir einen der drei Grasschnitte auch für eine Biogasanlage. Zur Förderung der Biodiversität belassen wir Altgrasstreifen als Rückzugsfläche und säen in Teilbereichen hochwertige Kräutermischungen neu aus.

    Grünlandpflege: Bild 1