Kamera, Sensor und GPS: Um bedarfsgerecht zu säen, zu bewässern und zu düngen, verlassen wir uns auf moderne Technologien, die uns den landwirtschaftlichen Alltag vereinfachen.
Digitalisierte, automatisierte und zunehmend intelligente Maschinen und Geräte sind in der Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Mit modernen Technologien wie Precision Farming (Präzisionslandwirtschaft) können wir mit der Ausbringung von Dünger und Pflanzenschutz gezielt auf die Bedürfnisse von Pflanzen und Böden eingehen. Produktionsprozesse werden dadurch vereinfacht und profitabler, die Umwelt geschont und Erträge gesteigert.
Zum Standard gehören bei uns z. B. Düngerstreuer und Pflanzenschutzmaschinen mit GPS-gesteuerter Teilbreitenschaltung, die ein präziseres und effizienteres Düngen und teilflächenspezifisches Ausbringen von Pflanzenschutzmitteln ermöglichen. Kameragesteuerte Hacken vereinfachen die mechanische Unkrautbekämpfung nach der Aussaat. Und in Zukunft wird auch lernfähige Robotik unseren landwirtschaftlichen Alltag unterstützen.
Um unsere Ackerböden noch besser kennenzulernen, haben wir sie außerdem mit einem Scanner (EM38) abgefahren. Über die Messung der elektronischen Leitfähigkeit konnten wir unsere Felder so in verschiedene Ertragszonen einteilen. Das hat für uns den Vorteil, dass wir nun genau wissen, wo sich das theoretisch höchste und geringere Ertragspotenzial einer Ackerfläche befindet.
Unsere Drillmaschinen, Düngerstreuer und Pflanzenschutzmaschinen haben wir darauf aufbauend so programmiert, dass sie in der jeweiligen Ertragszone nur so viel ausbringen, wie es das theoretische Ertragspotenzial zulässt. Denn es ist weder aus biologischer noch
wirtschaftlicher Sicht sinnvoll, mehr Saatgut oder Dünger auszubringen als der Boden und die Pflanzen umsetzen können.
Im Vegetationsverlauf messen wir mit einem weiteren Scanner (N-Sensor) den Grüngehalt (Chlorophyll) der Pflanzen, um ihren Ernährungszustand in den einzelnen Ertragszonen zu überprüfen. Die Färbung des Blattapparates zeigt uns dabei eine Über- oder Unterversorgung der Pflanze mit Nährstoffen (hier: Stickstoff) an. Diese Messergebnisse verwerten wir anschließend digital und geben sie bei der Überfahrt direkt an den Düngerstreuer weiter. So werden nur die Pflanzen mit Stickstoff gedüngt, die einen Bedarf aufzeigen und ihn auch entsprechend umsetzen können. Das Verfahren trägt so aktiv zum Grundwasserschutz bei, weil es eine Überdüngung der Felder verhindert.
Als weitere Maßnahme zum Trinkwasserschutz überprüfen wir jedes Frühjahr den für die Pflanzen noch nutzbaren Stickstoff im Boden, um ihn dem Düngebedarf der Kulturpflanze anrechnen zu können.
Für unsere bedarfs- und pflanzengerechte Düngung ist es elementar wichtig, die Höhe der im Boden befindlichen Makronährstoffe Phosphor, Kalium, Schwefel und Magnesium zu kennen. In einer Grundbodenuntersuchung unserer Ackerflächen erfassen wir sie alle drei bis vier Jahre. Die Bodenproben werden dafür satellitengestützt und in einem Raster von 3 bis 6 ha gezogen. Damit liegen wir übrigens weit über der gesetzlich vorgegebenen Frequenz, die diese Art Untersuchung alle sechs Jahre vorgibt.