Boden gut machen.

Boden gut machen.

Der Boden, auf dem unsere Pflanzen und damit unsere Nahrungsmittel wachsen, ist ein wertvolles Gut und die Grundlage für unsere landwirtschaftliche Produktion. Er enthält alle für das Wachstum wesentlichen Nährstoffe, bietet Strukturen, um Wasser zu leiten und zu speichern und ist Lebensraum für eine Vielzahl von Organismen.

Der Boden als Wirtschaftsgrundlage

Um sich in dieser Qualität zu bilden, benötigen Böden sehr lange Zeiträume. Das Ausgangsgestein für die in unseren Lagen typischen Braunerden und Parabraunerden ist dabei Sandlöss. Durch die Verwitterung dieses Gesteins entstehen seit der letzten Eiszeit Böden in fortdauernden Prozessen unter Einfluss von Klima, Flora, Fauna und Relief. Sie sind weder künstlich herstellbar noch in kurzer Zeit nachwachsend. 

Mit unserem Pflanzenbau haben wir es uns daher zum Ziel gesetzt, die Bodenqualität mindestens zu erhalten und, wenn möglich, sogar noch weiter zu verbessern.

Pflanzen und ihre Nährstoffe

Pflanzen benötigen eine Vielzahl mineralischer Nährstoffe, die frei im Boden verfügbar oder in gebundener Form vorhanden sind:

Zu den wichtigsten Nährstoffen gehören Kohlenstoff (C), Wasserstoff (H), Stickstoff (N), Phosphor (P), Schwefel (S), Kalium (K), Calcium (Ca) und Magnesium (Mg).

Nährstoffe in gebundener Form müssen zunächst für die Pflanzen verfügbar gemacht werden. Hierzu sind vor allem Wasser und eine hohe Anzahl und Diversität von Mikroorganismen erforderlich.

Der Boden als Lebensraum

Böden sind komplexe lebende Systeme. Sie bestehen aus mineralischer und organischer Substanz, Mikroorganismen und Wasser. Eine hohe Diversität an Lebewesen trägt dazu bei, die im Boden enthaltenen Nährstoffe für Pflanzen verfügbar zu machen. Abgestorbene Pflanzenbestandteile wandeln sie zu organischer Substanz und später wieder zu Nährstoffen um. Diese Kreisläufe müssen wir verstehen und erhalten. So erhalten und verbessern wir nämlich nicht nur die Bodenfruchtbarkeit – sondern auch die Biodiversität in der Region.

Lebewesen im Boden

Zu den Organismen und Lebewesen, die im Boden zu finden sind, zählen unter anderem: Bakterien, Algen, Pilze, Flechten, Einzeller, Fadenwürmer, Hornmilben, Springschwänze, Regenwürmer, Schnecken, Tausendfüßler, Insekten, Spinnen, Asseln, Wühlmäuse, Maulwürfe, Kaninchen, Hamster, Ziesel und Spitzmäuse.

Ein einziges Gramm Erde kann über eine Milliarde Bakterienzellen und bis zu 1.000 verschiedene Arten enthalten.

Die Bodenstruktur

Eine gute Bodenstruktur ist wichtig für den Wasserhaushalt des Bodens und für dessen Wasseraufnahme- und Wasserspeicherfähigkeit. Gleichzeitig erhält sie den Lebensraum der Bodenlebewesen. Sie zu erhalten und zu pflegen, wird vor dem Hintergrund der klimatischen Veränderungen umso wichtiger.

Mechanische Arbeiten auf unseren Feldern begrenzen wir deshalb auf das notwendige Maß, um den Boden nicht zu verdichten. So oft wie möglich verzichten wir auf den Einsatz des Pfluges und lockern den Boden nur in den oberen 3-15 cm. So werden Pflanzenreste in den Oberboden eingemischt und vermindern Austrocknung und Erosion. Mechanische Arbeiten nehmen wir außerdem nur bei möglichst trockenen Wetterbedingungen vor.